Was mir besonders am Herzen liegt.....

.....natürlich liegen mir in allererster Linie meine Hunde am Herzen, meine Welpen, meine Babys, dass sie in ein wohlbehütetes, warmes, liebevolles zuHause kommen. Zu Menschen die sie als vollwertige Familienmitglieder ansehen und die wissen, dass so ein kleines Fellknäuel nicht nur niedlich ist, sondern auch Arbeit macht und dass es auch anstrengend werden kann. Und dass dieses wundervolle Wesen diese Menschen, wenn es gut läuft, auch gut mal 15 Jahre durchs Leben begleiten kann.

Ja, solche Menschen wünscht sich jeder verantwortungsvolle Züchter für seine Schützlinge, deswegen wählen wir die Leute auch wirklich genau aus und sagen auch nein, wenn es doch nicht passt. Ich lerne die Interessenten oft schon lange vor dem Wurf kennen, manche kommen auch mehrmals vorbei und wir haben regelmäßig Kontakt.

Und dennoch, und deswegen schreibe ich diese Zeilen, gibt es Menschen von denen du glaubst du hast wirklich tolle Familien für deine Schützlinge ausgewählt und nach 1 oder 2 Wochen oder vielleicht auch erst nach einem halben Jahr, fällt den Leuten auf, dass so ein Hund doch nicht in ihr Leben passt....warum auch immer, aus Gründen die für mich absolut nicht nachvollziebar sind. Natürlich kann es passieren, dass man mal einen Welpen zurückbekommt, das gehört zum  "Berufsrisiko" und es können sich auch die Lebensumstände ganz dramatisch ändern, da sagt auch niemand was, da habe ich vollstes Verständnis, aber was in diesem Jahr gelaufen ist, war nicht mehr normal und jeder verantwortungsvolle Mensch wird es verstehen.

 

Ich werde euch hier mal mitteilen, wie ich das empfinde und was das für so ein kleines Wesen bedeutet.

Zunächst mal muss ich sagen, dass ich es so wie in diesem Jahr(2022) noch nicht erlebt habe! Ich weiß nicht was mit den Menschen passiert ist...ich war wirklich am Überlegen meine Zucht einzustellen, es hat mich dieses Jahr so viel Kraft, Energie, Nerven und Tränen gekostet wie noch nie! Und nein, es liegt definitiv nicht an den Hunden, es liegt an den Besitzern.

Vor ein paar Jahren wenn sich eine Familie so ein kleines Fellknäuel geholt hat, dann waren sie einfach glücklich und haben es so angenommen, da kamen vielleicht mal so "Alltagsproblemchen" die jeder neue Hundebesitzer hat und der dann um Rat fragt. Aber die machten das dann einfach, alles kein Problem und waren dankbar für jede Hilfe und jeden Ratschlag.

 

Aber das hat sich plötzlich extrem gewandelt...Da gibt es dann zum Beispiel Menschen, die einen "Welpenblues" bekommen und wegen eines Welpen in eine Art Depression fallen, diese Menschen haben übrigens bereits Kinder, mich würde mal interessieren, wie sie diese groß bekommen haben...(und nein, ich spiele eine Depression ganz sicher nicht herunter, ich weiß dass dies eine ernsthafte Krankheit ist, das ist aber ein anderes Thema)

Andere bekommen einen Nervenzusammenbruch weil sie jedes Hundebuch gelesen haben, was sie finden konnten und dann funktioniert der Welpe nicht nach Gebrauchsanweisung. Na so was, es ist ja doch ein Lebewesen das nicht nach Lehrbuch funktioniert, es hat einen eigenen Willen und denkt selbstständig. Was mich dann aber am meisten ärgert, dass die neuen Welpenbesitzer dann erst daherkommen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, der Hund dann nicht nur ein bisschen schnappt, sondern zubeißt, das ist menschliches Versagen, ich frage mich manchmal wie ich das mit 10 Hunden und 2 Kindern auf die Reihe bekomme, aber andere sind noch nicht mal einem Hund gewachsen? Ich kann es leider nicht verstehen, tut mir leid...

Natürlich ist ein 7 Monate alter Rüde ungestüm, er ist mitten in der Pubertät und weiß grad wahrscheinlich selber nicht so genau, wohin mit seiner ganzen Kraft und dem Übermut. Wenn man natürlich im Welpenalter nicht schon den Grundstein für eine gute Beziehung und Erziehung gelegt hat, dann hat man mit einem "Pubertier" freilich erst richtig Arbeit, ganz klar! Aber das will man sich ja dann nicht mehr antun, nicht wahr?!

 

Da wird dann nicht einmal mehr versucht an den Problemen, die man ja selber verursacht hat, zu arbeiten, sich Hilfe zu holen. Nein, der Hund funktioniert nicht so und dann muss er so schnell wie möglich weg! Das ist für das kleine Seelchen nicht schön und für mich als Züchter auch nicht! Der Welpe hat sich schließlich nicht ausgesucht bei euch zu leben, sondern ihr habt euch für ihn entschieden!! Der kleine Hund schenkt euch seine ganze Liebe, ich schenke euch vollstes Vertrauen, viel, viel Zeit, schlaflose Nächte, meine Familie steckt dafür immer zurück, was ich wirklich gerne und mit vollem Herzblut mache und in Kauf nehme, aber dann tut es doppelt weh, wenn man das Vertrauen so mit Füßen tritt!! Es ärgert mich auch für die Interessenten die ebenfalls auf meiner Liste standen und denen ich wegen dieser anderen Leute abgesagt hatte, dass leider schon alle Welpen vergeben sind, denn da wäre es vielleicht anders gelaufen. Bisher konnte ich mich auf mein Bauchgefühl eigentlich immer gut verlassen, aber man kann den Leuten wirklich nur bis vor den Kopf schauen.....leider...

 

Ebenso kann ich es auch nicht verstehen, wie man so einen kleinen Welpen oder Junghund überhaupt wieder abgeben kann, die wachsen einem doch so schnell ans Herz....

 

Aber ich bin natürlich auch unheimlich dankbar für all meine tollen Welpenfamilien die nicht aufgeben, die einfach nur glücklich sind mit ihren Hund(en) und für diejenigen die mir immer wieder so tolle Updates geben wie toll sich ihre Hunde machen und sich über jeden Fortschritt freuen, die nicht immer alles so kompliziert machen und einfach mal auf ihr Bauchgefühl hören. Denn dann geht einiges oft umso leichter.

 

Ich hoffe ich konnte mit diesen Zeilen so manchen zum Nachdenken anregen und dass die Menschen einfach mal in sich gehen und sich Gedanken machen, ob sie der Aufgabe Hund auch wirklich gewachsen sind und ob sie tatsächlich bereit sind, die nächsten Jahre mit so einem besonderen und wundervollen Wesen zu teilen.

 

Danke fürs Lesen
Tanja Sticht (Oberseesaussies)