Endlich ist es soweit! Der große Welpen - Abholtag ist gekommen! Was Sie gerade am Anfang bei der Erziehung Ihres Welpen beachten müssen, damit Ihr Liebling sich wohl fühlt und lange gesund bleibt, hab ich auf dieser Seite ein bisschen für Euch zusammengefasst.

Im ersten Jahr gilt bei der Erziehung: Weniger ist mehr! Bedenken Sie dass Sie Ihrem Welpen, und auch sich selbst, nichts Gutes tun wenn Sie ihn rund um die Uhr bespaßen. Ein Welpe braucht im ersten Jahr vor allem RUHE und SCHLAF. Natürlich soll das neue Familienmitglied auch viel in den ersten Monaten kennelernen. Sie dürfen ihn selbstverständlich auch in Cafes, Restaurant´s, in die Stadt, etc. mitnehmen. Aber bitte nicht täglich, das ist sonst wieder so viel was so ein kleiner Hund an Ereignissen verarbeiten muss.

Der kleine Welpe darf natürlich schon Spaziergänge von 30 - 40 Minuten unternehmen und die Welt entdecken.

Er sollte aber auch seine Ruhephasen einhalten dürfen, sonst kann es sein, dass er überdreht und nicht mehr abschalten kann. Das heißt: Wenn der Welpen schläft, dann lassen Sie ihn schlafen, das sollten auch Ihre Kinder lernen, dass der Welpen in seinen Schlafenszeiten in Ruhe gelassen wird.

Ihr Hundekind darf auch Treppen steigen, das ist auch wichtig für die Muskulatur, nur sollte man drauf achten, dass der kleine Hund nicht 10mal am Tag die Treppen im ersten Stock rauf und runter sprintet. Das tut den Hüften natürlich nicht gut.

 

Ein Welpe kommt mit sehr weichen Knochen zur Welt, sonst wäre eine Geburt auch nicht möglich. Diese Knochen müssen erst noch aushärten und weiter wachsen. Die Wachstumsfugen, auch Epiphysenfugen genannt, schließen erst mit 12 Monaten. Darum ist es in Sportvereinen auch strickt verboten, mit Hunden unter 12 - 15 Monaten mit Sport zu beginnen(dazu gehören: Joggen, Rad fahren, Inliner, Reiten). Es können Wachstumsstörungen, Fehlentwicklungen und Überbelastung entstehen. Das ist jetzt nur ein Teil, Sehnen und Bänder brauchen auch noch sehr lange, um sich neuen Belastungen anzupassen.

Ebenso sollte man den Welpen auch nicht dazu animieren zu springen, da dies auch Gelenkschäden hervorbringen kann. Natürlich springt ein Hund auch mal über Gräben, etc., nur sollte man so was nicht absichtlich machen, indem man Spielzeug nach oben hält und den Welpen dazu animiert, danach zu springen, das ist nicht gut.

Beachten Sie auch:

Lassen Sie Ihren vierbeinigen Neuzugang viel Zeit für die Eingewöhnung. Am besten nehmen Sie sich Urlaub, damit Sie sich erst einmal gegenseitig kennen lernen können. Springen Sie trotzdem nicht den ganzen Tag nur um Ihr neues Familienmitglied herum. Geben Sie Ihrem Hund genug Freiraum, sein jetziges zu Hause zu erkunden. Zeigen Sie ihm auch vom ersten Tag an liebevoll, was er darf und was nicht. Auch ausreichende Ruhephasen, in dem Ihr kleiner Vierbeiner nicht gestört werden möchte, müssen Sie respektieren, schließlich sind die vielen neuen Eindrücke auch anstrengend.

 

Der Aussie lernt sehr schnell. Oft reichen nur wenige Wiederholungen aus und die Sache ist klar. Wenn dem mal nicht so ist, auf keinen Fall verzweifeln, oder ungeduldig werden. Ruhig bleiben, entweder einen Schritt wieder zurück gehen oder von vorne beginnen. Am Anfang sollte man sowieso nur kurze Einheiten trainieren, da der Welpe sich noch nicht so lange konzentrieren kann.

Die Übungen sollten immer mit einem positiven Erlebnis beendet werden.

 

 

Wichtig für die Erziehung: Klarheit und Konsequenz

Der Australian Shepherd ist leicht erziehbar und macht gerne mit. Er braucht keine Härte, da schaltet er meist auf stur, sondern liebevolle Bestätigung und Klarheit, aber auch unbedingt Konsequenz. Ein Aussie ist sehr schlau und nutzt es natürlich zu seinem Vorteil, wenn man inkonsequent ist. In der Familie sollten alle Mitglieder unbedingt an einem Strang ziehen. Deswegen sollten sich auch alle einig sein was der Hund darf und was nicht.

Ein Beispiel: 

Ausnahmsweise darf der Australian Shepherde Welpe heute mal bei Ihnen im Bett schlafen? Dann machen Sie sich darauf gefasst, dass er die nächsten 15 Jahre dort verbringen wird. Einmal gewonnenes Recht gibt der Aussie nämlich nicht so schnell wieder auf, im Gegenteil. Seien Sie also konsequent und überlegen Sie im Vorfeld, was der neue Mitbewohner alles darf und was nicht. Die dabei aufgestellten Regeln gelten immer.

 

Thema Futter:

Bitte füttert Eure Welpen nur mit gutem und hochwertigem Futter. Denn auch falsche Fütterung kann Krankheiten und Wachstumsprobleme verursachen. Das rächt sich später an Sehnen, Gelenken, etc. Auch zu wenig Futter kann Mangelerscheinungen verursachen, bitte denken Sie immer daran, dass ein Welpe im Wachstum ist und somit mehr Futter benötigt als ein ausgewachsener Hund. Ich rate immer dazu die Welpen 3mal täglich zu füttern, mindestens bis zum 6. Lebensmonat. Danach kann man die Fütterung auf 2mal am Tag begrenzen. Ich sag immer: Einen Welpen kann man nicht zu dick füttern, das verwächst sich sowieso sehr schnell wieder! Ein bisschen Babyspeck ist sogar gut, denn wenn der Zwerg mal krank wird, dann hat er wenigstens ein paar Reserven;).

Thema Beißhemmung:

Welpen spielen meistens mit Einsatz ihrer Zähne und die sind ungemein spitz. Wegschubsen oder schimpfen stachelt die meisten Welpen noch mehr auf, deswegen ist meine beste Erfahrung, dass es am wirksamsten ist, wenn Sie den Welpen ingorieren oder kurz den Raum verlassen, oder ihn auch mal in seine Box schicken, wenn er zu wild wird. Das fährt ihn meistens wieder runter. Auch wenn der kleine Aussie beim Spielen zu wild wird, dann das Spiel sofort beenden, sonst wird er noch wilder und ist dann kaum noch zu bändigen.

Überhaupt knabbern Welpen unheimlich gerne alles an, dazu gehören auch Möbel, Vorhänge, Kabel, die neuen Schuhe. Jaja, mit einem Welpen lernt man ganz schnell Ordnung zu halten ;). Sorgen Sie außerdem mit genügend Kauartikeln und Spielsachen vor. 

Aber ich kann Sie beruhigen, das mit dem Anknabbern wird meistens, nach dem Zahnwechsel mit ca 4/5 Monaten besser .

 

Thema Stubenreinheit:

Manche Welpen zeigen es von Anfang an sehr schön an, wenn sie ihr Geschäft erledigen müssen. Andere wiederum muss man genauer beobachten. Zeichen dafür dass das Baby mal dringend raus muss sind z.B. wenn es mit der Nase am Boden sucht, sich im Kreis dreht, oder unruhig hin und her läuft. Dann schnell auf den Arm nehmen und raus in den Garten. Wenn der kleine Kerl dann brav in den Garten macht loben Sie ihn ausgiebig, feiern Sie richtig Party.

Sollte in der Wohung mal was daneben gehen, schimpfen Sie nicht, sondern nehmen Sie das kleine Fellbündel auf den Arm und bringen Sie es gleich nach draußen, wenn es dann nochmal was macht wieder loben.

Welpen müssen generell nach jedem Schlafen, Fressen, Spielen nach draußen und auch noch zwischendurch. Lieber am Anfang einmal öfter raus gehen, als zu wenig. Dann wird das mit dem Sauber werden schnell klappen.

Für die Nächte noch ein Tipp: Lassen Sie den Welpen die erste Zeit in einer Box neben Ihrem Bett schlafen, dann wird er sich nachts melden wenn er raus muss, denn ihr eigenes Bett machen Hunde nicht gern schmutzig :).

Thema Kastration:

Kastration ist ein sehr sensibles Thema bei Hundehaltern und wird auch, meiner Meinung nach, viel zu früh in Betracht gezogen sobald die Pubertät Ihres Lieblings losgeht.

Dabei sind sehr viele Probleme nicht hormonell, sondern liegen ganz klar an mangelnder Erziehung und Inkonsequenz.

Der Aussie gehört zu den Spätentwicklern, deshalb rate ich unbedingt dazu auf jeden Fall bis zum zweiten Lebensjahr(bei den Rüden sogar ca bis zum dritten) zu warten, wenn man unbedingt kastrieren möchte.

Kastrieren ersetzt keine Erziehung!! Viele Hunde werden zu voreilig kastriert, viele Tierärzte raten auch viel zu vorschnell dazu, klar einfache OP, schnelles Geld. Außerdem ist einem Tierarzt laut Tierschutzgesetz untersagt ohne einen triftigen Grund zu kastrieren. Viele Hundebesitzer wissen das leider nicht und hören natürlich auf ihren Tierarzt. Oft ist ein guter Hundetrainer die bessere Lösung ;)

Natürlich gibt es auch noch den medizinischen Aspekt, wo eine Kastration unumgänglich ist, wie z.B. ständige Scheinschwangerschaft, vergrößerte Prostata, zu viel Testosteron und dadurch extremer Stress, etc...dann ist eine Kastration auf jeden Fall nötig.

Thema impfen und entwurmen:

Meine Welpen werden selbstverständlich bis zur 8. Woche alle 14 Tage entwurmt, was ich auch sehr wichtig finde. Danach sollte man mit 12 Wochen nochmal entwurmen und dann ist es aber erst mal gut. Ich entwurme meine Hund z.B. nur nach Bedarf, d.h. ich sammle Kotproben ein und geb sie dem Tierarzt. Ist Wurmbefall vorhanden dann entwurme ich, wenn nicht dann braucht man auch nicht zu entwurmen, denn das ist jedes Mal Chemie und zu viel davon ist einfach nicht gesund. Man kann auch mit natürlichen Mitteln vorbeugen wie z.B. Kokosflocken, Kokosöl, geriebene Karotten oder gemahlene Kürbiskerne mit ins Futter geben.Wer natürliche Produkte zur Wurmbekämpfung verwenden möchte, findet bei einem Tierheilpraktiker oder naturheilkundlich ausgerichtetem Tierarzt seines Vertrauens professionellen Rat. In zahlreichen Büchern und im Internet findet man ebenfalls  Informationen zur natürlichen Wurmbekämpfung.

 

Kurz vor der Abgabe werden meine Welpen geimpft, mit 12 Wochen sollten Sie nochmal mit dem Zwerg zum Nachimpfen, damit Ihr neues Familienmitglied grundimmunisiert ist. Danach ist der Hund erst mal ausreichend versorgt, jährliches Impfen schadet mehr als es nutzt. Lassen Sie lieber in ein paar Jahren den Titer Ihres Hundes bestimmen.

Das Impfen ist - sowohl beim Menschen als auch bei unseren Haustieren - ein seit Jahren kontrovers diskutiertes Thema. Doch während beim Menschen die meisten Impfungen, wenn überhaupt, nur einmal im Leben oder alle sieben bis zehn Jahre verabreicht werden, herrscht in der Veterinärmedizin ein regelrechter Impfwahn - und dies ganz sicher nicht zum Besten unserer Tiere! Ganz im Gegenteil: Es war und ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass Hunde und Katzen nach mehrfacher Grundimmunisierung im Baby- bzw. Welpen-Alter in jährlichen Abständen mit immer neuen Impf-Dosen traktiert werden müssen. Gleichwohl praktizieren nach wie vor viele Tierärzte die „Impfung gemäß Beipackzettel“. Das Missverständnis, das zu dieser Impf-Wut geführt hat, ist allerdings schnell gelöst: Die Hersteller der verschiedenen Vakzine (Tierimpfstoffe) schreiben seit Jahrzehnten in ihren Gebrauchsinformationen, dass eine jährliche Wiederholung der Impfung „empfohlen“ sei. Des Rätsels Lösung dafür ist, dass die Impfstoff-Hersteller sowohl in den USA als auch in Europa für die amtliche Zulassung ihrer Präparate nicht verpflichtet sind, die tatsächliche Dauer des Immunschutzes („duration of immunity“ - DOI) im klinischen Verlauf zu testen und nachzuweisen. Stattdessen wird maximal der Ein-Jahres-Zeitraum geprüft, der nichts über den wirklichen Zeitraum des Schutzes aussagt - und dieser hält i. d. R. ein Hunde- oder Katzenleben lang! Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob gerade zu häufiges Impfen nicht kontraproduktiv ist und die Tiere unnötigen Gefahren aussetzt.

 

 

MEIN BUCHTIPP:

 

Der Australian Shepherd

von JENNIFER WALTER

 

Welpen - Erziehung: Der 8-Wochen-Trainingsplan für Welpen

von KATHARINA SCHLEGL-KOFLER